
Magengeschwüre beim Pferd: Ursachen, Symptome, Behandlung und Prävention
Ein Großteil unserer Pferde leidet an Magenprobleme - hier sind Fütterung und Haltung wichtige Grundlagen
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Lesezeit ca. 5 Minuten | 01/10/2024
Ein Großteil unserer Pferde leidet an Magenprobleme - hier sind Fütterung und Haltung wichtige Grundlagen
Kira Freienstein
Ein Großteil unserer Pferde leidet an Magenprobleme - hier sind Fütterung und Haltung wichtige Grundlagen.
Magengeschwüre sind ein weit verbreitetes Problem bei Pferden, von dem bis zu 60 % aller domestizierten Pferde betroffen sein können. Sie entstehen durch eine Entzündung der Magenwand, die infolge einer Schädigung der schützenden Schleimhaut des Magens auftritt. In der medizinischen Fachsprache wird dieses Krankheitsbild als "Equines Magengeschwür-Syndrom" (EGUS - Equine Gastric Ulcer Syndrome) bezeichnet.
Dieser Ratgeber gibt einen umfassenden Überblick über die Ursachen, Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Präventionsstrategien bei Magengeschwüren, um betroffene Pferde optimal zu unterstützen und gesunde Tiere bestmöglich vor dieser schmerzhaften Erkrankung zu schützen.
Der Magen des Pferdes ist relativ klein und in zwei Hauptbereiche unterteilt: den oberen, nicht-drüsigen (nicht-säureproduzierenden) und den unteren, drüsigen (säureproduzierenden) Teil.
Pferde produzieren kontinuierlich Magensäure, selbst wenn sie nicht fressen. In der Natur würden Pferde bis zu 16 Stunden am Tag weiden und dabei hauptsächlich Raufutter zu sich nehmen, was die kontinuierliche Säureproduktion ausgleicht. Domestizierte Pferde hingegen bekommen oft weniger, aber größere Mahlzeiten und haben längere Fresspausen, was das Gleichgewicht zwischen Säureproduktion und Schutzmechanismen stören kann.
Magengeschwüre können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, die alle das empfindliche Gleichgewicht im Magen beeinträchtigen:
Die Symptome von Magengeschwüren sind oft subtil und werden leicht übersehen oder fälschlicherweise anderen gesundheitlichen Problemen zugeordnet. Einige der häufigsten Anzeichen für Magengeschwüre bei Pferden sind:
Es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Pferde mit Magengeschwüren eindeutige Symptome zeigen. In einigen Fällen sind die Anzeichen sehr subtil, was die Diagnose erschwert.
Die einzige sichere Methode, um Magengeschwüre beim Pferd zu diagnostizieren, ist eine Gastroskopie. Dabei wird eine Kamera durch die Speiseröhre in den Magen eingeführt, um die Schleimhäute zu untersuchen und Geschwüre sichtbar zu machen. Diese Untersuchung wird von einem Tierarzt durchgeführt und erfordert, dass das Pferd mindestens 12 Stunden vor der Untersuchung nüchtern bleibt.
Die Behandlung von Magengeschwüren hängt von der Schwere der Geschwüre und deren Lage im Magen ab. In den meisten Fällen wird eine Kombination aus medikamentöser Behandlung und Änderungen im Fütterungs- und Managementplan empfohlen:
Die Behandlung von EGUS wird von Ihrem Tierarzt in Abhängigkeit von der Lage und dem Schweregrad der Geschwüre bestimmt. Manchmal ist ein medizinischer Eingriff notwendig, in anderen Fällen können Anpassungen an der Fütterung und dem Fütterungsmanagement ausreichen, um das Ungleichgewicht zu korrigieren und die Heilung zu unterstützen. Die Behandlung sollte immer individuell erfolgen, da auch die Ursachen, warum ein bestimmtes Pferd Magengeschwüre entwickelt, individuell sind. Je nach Schweregrad der Magengeschwüre kann die Behandlung mehrere Wochen oder sogar Monate dauern. Es ist wichtig, dass die Behandlung so lange fortgesetzt wird, wie vom Tierarzt empfohlen, um ein Wiederauftreten der Geschwüre zu verhindern.
Die Prävention von Magengeschwüren sollte für jeden Pferdebesitzer ein wichtiges Anliegen sein. Hier sind einige Strategien, die helfen können, das Risiko zu minimieren:
Magengeschwüre sind ein häufiges, aber vermeidbares Problem bei Pferden. Indem man auf eine ausgewogene Fütterung, eine stressfreie Umgebung und regelmäßige tierärztliche Untersuchungen achtet, reduziert sich das Risiko von Magengeschwüren erheblich. Sollte das Pferd dennoch Symptome zeigen, ist es wichtig, frühzeitig einen Tierarzt hinzuzuziehen und gegebenenfalls eine Gastroskopie durchzuführen, um die richtige Behandlung zu gewährleisten.
Quellen:
Magenerkrankungen des Pferdes -Diagnostik und Therapie Anna May, Monica Venner, Emanuela Cavicchioli und Heidrun Gehlen, Pferdeheilkunde 28 (2012) 4 (Juli/August) 388-405 Handbuch Pferdepraxis, Dietz und Huskamp, 4. Auflage
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